Farbe und Licht. Der Neoimpressionist Henri-Edmond Cross.
Henri-Edmond Cross (1856–1910) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des französischen Neoimpressionismus. Gemeinsam mit seinem Freund und Künstlerkollegen Paul Signac entdeckte er die Côte d’Azur für die Malerei. Zwischen den Impressionisten um Claude Monet und den Vorreitern des Expressionismus um Henri Matisse markiert sein Œuvre eine entscheidende Etappe auf dem Weg zur Wertschätzung der Farbe als einem autonomen Gestaltungsmittel und damit in Richtung der Abstraktion.
Ich glaube, ich habe einen Schritt in Richtung des reinen Lichts getan.”
Cross an Paul Signac, 1891
In Deutschland wurde er früh als ein Vorreiter der Moderne gefeiert. In Zusammenarbeit mit dem Musée des impressionnismes in Giverny zeigt das Museum Barberini die erste Retrospektive, die Cross an einem deutschen Museum gewidmet ist. Neben seiner herausragenden Rolle innerhalb der neoimpressionistischen Bewegung nimmt sie seinen Einfluss auf die spätere Entwicklung der französischen Avantgarde in den Blick und beleuchtet Cross’ Bedeutung als einer der großen Pioniere der Malerei des 20. Jahrhunderts.
Das Licht, das sich überall ausbreitet, verlockt, verblüfft und begeistert (…). Unsere Strände hier sind vollkommen leer. Ihre Eleganz liegt einzig und allein in den Pinien, die aus dem Sand ragen, und in dem wundervollen Halbmond, den der Strand bildet. Aber wie unendlich schön das alles ist. Und heiter oder schwermütig, je nach dem Gemüt des Betrachters!”
Cross an Charles Angrand, 1901
Um 1900 galt Cross als einer der bedeutendsten Vertreter der französischen Avantgarde und war für seine lichtdurchfluteten Darstellungen der Riviera bekannt. Die groß angelegte Retrospektive umfasst zahlreiche neoimpressionistische Meisterwerke aus einigen der bedeutendsten Museen der Welt, darunter Leihgaben aus dem Musée d’Orsay in Paris, der National Gallery of Art in Washington, dem Museo Nacional Thyssen-Bornemisza in Madrid, dem Museum of Fine Arts in Houston und der Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen. Ergänzt werden sie durch ausgewählte Schlüsselwerke aus internationalen Privatsammlungen, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.
Museum Barberini, 17. November 2018 – 17. Februar 2019